
Redis hat verloren. Oder doch nicht?

Noch vor Kurzem war Redis es leid, von den Hyperscalern ausgebeutet zu werden.
Amazon, Microsoft und Google betreiben Redis als Managed Service, verdienen eine Menge Geld damit und geben nichts zurück. Schlimmer noch: Sie integrieren neue Redis-Features sofort, sodass Redis Inc. keine Chance hat, sich abzuheben – obwohl sie die harte Arbeit machen.
Also hat Redis im März 2024 seine Lizenz geändert. Kein kostenloses Mittagessen mehr. Wenn du ein Cloud-Anbieter bist, kannst du Redis nicht einfach als Service anbieten, zumindest nicht ohne kommerziellen Vertrag.
Ein mutiger Schritt. Und es hat nach hinten losgegangen.
Die Hyperscaler haben Redis einfach geforkt. AWS stellte Valkey vor. Microsoft und Google sind nachgezogen. Redis verlor das eine, was es wirklich allgegenwärtig machte: seinen Default-Status.
Eine Zeit lang sah es so aus, als hätte Redis alle Brücken hinter sich abgebrannt – und den Schutzgraben gleich mit.
Dann passierte jedoch etwas Merkwürdiges
Diese Woche ruderte Redis zurück und setzte wieder auf eine Open-Source-Lizenz.
Auf den ersten Blick wirkt das wie eine Niederlage.
Die Forks haben funktioniert. Redis hat verloren.
Wenn man aber genauer hinschaut, könnte das tatsächlich ein Gewinn sein.
Warum? Weil die Forks jetzt feststehen
Valkey und Co. haben sich weiterentwickelt. Ihre Ökosysteme sind eingefroren. Redis muss nicht mehr befürchten, dass sie jede neue Funktion aufsaugen, die es raushaut. Die Trennung ist durch, und jetzt kann Redis wieder auf Produktseite konkurrieren.
Zurück zu Open Source bedeutet, die Türen für Adoption, Vertrauen und Community wieder zu öffnen, ohne AWS gleich das Königreich zu übergeben.
Irgendwie hat Redis hier das Langzeit-Spiel gezogen. Sie haben den Extraktionskreislauf durchbrochen, die Hyperscaler gezwungen, ihre eigenen Forks zu pflegen, und sind dann mit einem sauberen Blatt Open Source zurückgekehrt.
Also… hat Redis verloren?
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Es ist definitiv noch zu früh, um das zu sagen. Aber es könnte sein, dass Redis hier den saubersten License-Judo-Move seit Jahren hingelegt hat.
Denkst du, das war von Anfang an geplant, oder versuchen sie hier nur, ihr Gesicht zu wahren? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
Liebe Grüße,
Jonas, Co-Founder bei sliplane.io